letra de gestern hab i mein wecker daschlag'n - willy astor
jetzt wo i ihn dalieg’n seh… jetzt bin i scho a bisserl traurig
aber du hast es ja so woll’n!
heut in der früh, als i dir zum tausendsten ma g’sagt hab: “hey, lass mich einfach in ruh mit deinem aufstehdrang! wenigstens am samstag möcht ich mal ausschlafen!”
aber es hat ja so kommen müssen…
weißt du, as erste mal, wo wir uns damals im kaufhaus g’sehn ham? ja, do hob i g’wusst: “jetzt beginnt was besonderes! sowas wie eine revolution der gemeinsamkeit!”
meine absichten waren ehrlich. doch du warst eigentlich immer nur am puls der zeit und ich von tag zu tag phlegmatischer
am anfang, ja, da bin i no mit dir aufgstand’n. aber dann hat mi meine disziplin doch immer mehr verlassen und du hosd g’sogd: “w-lly”, hosd g’sogd, “w-lly, komm. freiheit heißt doch keine angst ham! vor keiner uhrzeit und wenn’s auch noch so früh is!” sag i: “des is mir scheißegal. i bin völlig fertig!”
doch du, du hast unbarmherzig weidagmacht. “w-lly” hosd g’sogd, “aufstehen! dein tagwerk verrichten! der frühe vogel pflückt den wurm! schau wie die amseln pfeifen! w-lly, wehr dich gegen die müdigkeit! ich will dich kämpfen sehen!”
doch i hob g’sogd: “lass mir mei ruah, sonst kann i fia nix mehr garantier’n.” doch du host mi no ausg’lacht und krach macht
“w-lly”, hab ich dich sagen hören, “raus aus den federn, das wetter ist so schön, die luft ist glasig! die berg san so nah! komm, w-lly! jetzt wo der sommer nicht mehr weit und die menschen schon singen, weil sie ein lied haben!”
doch i, i bin dogleg’n…
doch i, i bin dogleg’n, in mei’m caipirnha-rausch, einen schädel aufg’habt, vor zwoa stund’ hoibad tot ins bett g’foin, hob i g’sogd: “heit bleib i lieg’n, verlass di drauf.”
“aber w-lly, du kannst doch jetzt den tag ned verschlaf’n! jetzt wo wieder frieden im land is!” “hoid’s mei!”, hob i gschrian
doch du… du hosd immer weidag’macht. da wär no zeit gwesn, hätts’t no aufhearn kenna
doch du… “w-lly, carpe diem!”, hob i g’wusst, jetzt passiert wos. “w-lly, na, des kannst doch ned mocha!”
aber dann hob i mi nimmer kennt und dann war’s zu spät!
gestern hab i mein wecker daschlog’n und heid, und heid, und heid, und heid, heid hob i’n begrob’n!
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