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letra de die krone der schöpfung - udo jürgens

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[prolog: mario adorf]
…und gott schuf den menschen zu seinem bilde, zum bilde gottes schuf er ihn und schuf ihn als mann und weib – und gott segnete sie und sprach zu ihnen: “seid fruchtbar und mehret euch – und füllet die erde und macht sie euch untertan –
und herrscht über die fische im meer. und über die vögel am himmel und über das vieh und über alles getier, das auf erden kriecht…”
und gott sah alles an, was er gemacht hatte – und siehe — es war gut…

der mensch hat sich die erde längst untertan gemacht
mit feuer, schwert und bombe hat er sie überwacht
was kümmert uns die zukunft, wir beichten im gebet:
“verzeih’ mir meine habgier, denn mein ist der planet!”

wir predigen die liebe und führen täglich krieg
wir kämpfen nicht für ziele, nur für den eig’nen sieg
wir sagen nicht mehr “bitte!”, wir schreien nur “ich will!”
die halbe welt verhungert, die halbe welt hält still!

atomexplosion – was heißt das schon?
feuer einbetonier’n!
wir haben den dreck – in meeren versteckt! –
denn was soll schon passier’n?

wir fragen nicht, wir nehmen, wir leben uns’re gier!
denn nach uns kommt die sintflut, doch erstmal kommen wir!

wir nennen uns krone der schöpfung
die helden der evolution
das meisterwerk im universum
benimmt sich wie die inquisition
wir tragen die krone der schöpfung
eher so wie einen karnevalshut
besoffen vom größenwahn
fühlt sich die menschheit – edel und gut –
und absolut…

wir haben das gewissen im überfluß verlor’n
und wenn man uns erinnert, verschließen wir die ohr’n
wir leben ohne gnade und stoßen uns gesund:
giganten der verschwendung mit nimmersattem schlund

die schöpfung ist so wunderbar! –
aus finsternis – das erste licht – der erste tag
himmelszelt und erde – land und meer!

was sie wollte, das geschah! –
ein samenkorn – ein vogelschwarm
aus dem nichts gebor’n! –
doch der mensch – er wollte mehr!

du und ich, wir wurden wahr –
weil irgendwann – ein weg begann –
der liebe hieß
die eine chance für jeden –
die man uns ließ!
vielleicht bleibt uns noch etwas zeit
um zu versteh’n – gemeinsamkeit
und bescheidenheit –
sind der weg zur ewigkeit…

wir nennen uns krone der schöpfung
die helden der evolution
das meisterwerk im universum
benimmt sich wie die inquisition

wir tragen die krone der schöpfung
eher so wie einen karnevalshut
besoffen vom größenwahn
fühlt sich die menschheit – edel und gut –
und absolut…

wir stehlen unser’n kindern die zukunft ihrer welt
warum in demut leben, die bringt zuwenig geld!
wir opfern uns’re wälder dem gott aus stahlbeton
und jeder baut sein eig’nes privates babylon!

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