letra de wahrheit teil 01 - separate
[verse 1]
ich fing an zu rappen, so, mitte der 90er
als rap underground und platten nicht leicht käuflich waren
bsm, wiesbaden, meine erste live-erfahrung
freestyles stundenlang, alle wollten weitersagen
d-ss da ‘n junge ist, der feuer spuckt, rhein-hessen
representet wieder in die fressen dieser scheiß rapper
ich wollte einfach battlen, live meine rhymes testen
k!ll mcs live on stage mit zwei sätzen (ist nix für mich, homie)
wir gründeten “chillatwill”, organisierten freestyle-sessions
jeder im rhein-main-gebiet kam zu unser’n freestyle-battles
gigs mit masta ace, planet asia, ed o.g
homie, das war lang vor m-ssiv und dem ghettolied
das nennt man “dueses pay’n” und ich hab meine bezahlt
die arbeit machte spaß, doch machte keine scheine klar
ich wollte etwas ändern, aber was? kein plan
also lief alles so weiter, noch zwei, drei jahre
dann kam die m-st-rblaster-tour, curse und savas im schlachter
und ich, hinter der theke, mach den abwasch
ich hab ‘n demotape mit zwei songs, die keiner kennt
gab es ihm mit meiner nummer und mei’m herz in beiden händen
und paar tage später klingelte das telefon
savas lud mich ein, ‘ne woche bei ihm in berlin zu wohn’
ich konnte es kaum glauben und mich gar nicht richtig freuen
legte auf, rollte mir ‘n jay und fing an zu träum’
ich kam im zug, desue holte mich mi’m beamer ab
d-ss ich so ‘ne möglichkeit mal kriege, hätt’ ich nie gedacht
ich mein, ihr müsst verstehen
die jungs war’n damals schon legenden
ich wollt’ kei’m zur last fallen und nicht ihre zeit verschwenden
im studio lernt’ ich eko kennen, mel machte beats
ich nahm’ song mit galla auf, der leider nie erschien
(rest in peace, bro) ich verdiente kohle mit mei’m ersten release
savas gab mir zu verstehen, er will, d-ss ich was verdien’
dann lernt ich staiger kenn’, er war von mei’m sound begeistert
dieser junge mainzer mit der att-tude, darauf zu scheißen
wir machten handschlag-deal, überleg dir, was du sagst
kam bei royal bunker raus, worüber bald jeder sprach
eko, savas, abroo, cas, vinz und cherno
ad machte die beats, jungs, es war mir eine ehre
ich featurte die rap-elite und meine alten bros
wenn ich esse, esst ihr mit, alles andere ist bullsh-t, homes
staiger supportete und besorgte auftritte
fumanschu erklärte mir die wirkungen von rauschgiften
nach mei’m ersten album wollte ich zurück zu optik ziehen
savas gab mir zu verstehen, auf mich wartet ‘n optik-deal
senti, eko und ich sollten anfangs das team bilden
ich wollte mich auf jeden fall an dieses team binden
als ich fragte, wann wir die verträge unterschreiben
war savas unter dieser nummer nicht mehr zu erreichen
(so läuft das business, homie)
ich machte es hier seit dem letzten jahrtausenden
dinosaurier des rapgames, über hundert songs draußen
gib mir noch zehn jahre und aus hundert wurden tausend
und einer von meiner alten crew verkauft schon hunderttausend
kdz in den kinderschuhen, wir träumten von artikeln in der juice
backspin interviews, rapkings in der booth
ich lernte abroo kenn auf’m gig, er sagte:
“hier ist mein tape, du rappst gut, nimm es mit, bro”
(der rest ist history, homie. was geht, abroo?)
battledrones und freshe flows, kisi a und paradox
ich hörte die songs und dachte mir “bro, wer war das noch?”
ich rief die nummer an, die auf dieser k-ssette stand
und das folgende gespräch entfachte einen flächenbrand
abroo und ich machten ab da viele tracks zusammen
auf einmal kam er mit den songs von einem casper an
das lag gleich auf der hand, wir wollten ‘ne crew bilden
kdz, definition rap, weil wir true sind
(abroo, du bist mein bruder, chill mal)
damals hörten wir wu-tang, cappadonna
staigers abrechnung hatte immer ‘ne null vor dem komma
wir waren broke, homie, fuhren bus statt taxi
und aus reiner verzweiflung gründete ich buckweeds
und ab jetzt war ich wirklich mein eigener chef
abroo war mein idol, ihm ging’s einfach um rap
denn wir waren wie brüder, brüder scheißen aufs geschäft
und hätt’s ihn nicht gegeben, hätte cas keiner entdeckt
(aber scheiß drauf) die zeit fliegt an mir vorbei in sekunden
ich denk zurück an früher, so viele brüder sind verschwunden
aber wir machten “rap art war” mit kevin und fadee
underground, döner und c0ke statt sekt und ferrari
keine kohle, abroo zahlte die fahrtkosten für den polo
und von geld für irgendeine promo ganz zu schweigen
wir schreiben nur seitenweise texte
scheiß auf morgen und auf gestern
alles was zählt, bis heute keine neuen freunde
[abreezy. ich hab nicht vergessen, was du für mich getan hast)
ich releaste uns, weil uns sonst keiner signen will
und wir diesen hunger haben und ich’s jedem zeigen will
im nachhinein: ja, wir hatten den arsch offen
ich zahlte casper das essen, abroo ihm die fahrtkosten
um ehrlich zu sein, sah ich damals schon die b-tch in ihm
und heute macht er nix für uns, außer uns ignorieren
superstar-modus, für alte freunde keine zeit
wie die geschichte weiterging? im zweiten teil
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