letra de chancenverwertung - prezident
auch wenn man nur einer unter vielen ist, steh’n noch viele unter einem
ich wünsche nicht wie ihr zu sein, ich bin nicht hier um zu gefall’n
verwechsel kleingeistigkeit nicht mit liebe zum detail
wenn ich weiß, was ich mache, ist das nicht selbstzufriedenheit
immer noch weit entfernt von jeder form von sättigung
fisch ich in trüben gewässern ohne fuß auf festen grund
meine ungelenke kunst reibt sich wund an unverständnis
entblößt sich ungehemmt, für ‘n appel und ‘n centstück
hab ich denn mehr nicht zu bieten, als das durchqueren gefährlich verminter themengebiete?
auch musik ist nicht die ewige liebe
ich sollte weniger für rap tun und mehr für die miete
ein wenig mehr auf rendite abziel’n
am besten wäre es sich vierzuteilen
damals in der schule hieß es meist:
“viktor fällt es viel zu leicht”
doch ich dacht mir schon mit sieben: diese rechnung geht nicht auf
vielleicht lern ich doppelt schnell, doch ich bin auch doppelt faul
mein denken oszilliert zwischen rasender betriebsamkeit und leerlauf
wenn ich bis nachmittags liegen bleib
als müsste ich nicht zieh’n um auf speed zu sein
und dementsprechend nich’ erst runterkomm’ um depressiv zu sein
als müsste nicht p-ssier’n, für’s gefühl, tief zu fall’n
rasend schnell verliert sich mein labiler geist in spielerei’n
sieh ich schmeiß mein handy aus der dachluke
stell mir ein paar bierchen kalt, schreib mir selber nachrufe
“i’m on my grind, cousin”
und fickt eure erwachsenen alben
als würdet ihr nicht “angep-sst”, wenn ihr “erwachsen” sagt meinen
distanziert euch, entwickelt euch weiter
ihr hattet scheinbar keinen plan mit anfang 20 und habt nach wie vor keinen
was, weise geworden? ihr seid bloß müde wie’s scheint
als hätte man mit 30 keinen grund mehr wütend zu sein
bei mir isset bald so weit, ich bin gespannt
und zur not ist zynismus eine sichere bank
ich steh im morgengrau’n vor’m club und red’ besoffen mit antagonist
er sagt: “du sprengst den horizont eines jeden, zu dem du ehrlich bist”
und auch mein leben scheint zu wenig um’s zu teil’n
ich schlag mir nächte um die ohren, als würd ich mich mit ihn’ kasteien
verschwende meine zeit – wieder nichts erreicht am tag
und um es mir nicht eingesteh’n zu müssen, bleib’ ich wach
ich hab zu schnell durchschaut, was sie euch glauben machen
und keine pläne für den fall in zukunft aufzuwachen
oder zu viele – wie man’s nimmt
so talentiert darin zur falschen zeit genau das falsche zu beginn’
halb so schlimm, d-ss ich als rapper nichts gerissen hab
weil ich hier und da gepennt und auf vieles bewusst geschissen hab
blöd ist halt, so langsam macht sich die befürchtung breit
mir dürfte meine art noch für ein weilchen eine bürde sein
mein gedrückter stolz gibt meinen songs ihre färbung
eines brillianten spielers mit verkackter chancenverwertung
“look, i’m on my grind, cousin”
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