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letra de dreistrophenoper - lyricane

strophe 1:

ich lege mir worte in den mund. jahre nicht gerappt. form wiedergefunden
keine zeile formelhaft, nach wie vor is alles rund, sortenreine kunst
immer noch abgetrennt von der szene. und immer noch passt das zu meinem wesen
dass menschenmassen mich ekeln brauch ich da ja fast nicht mehr zu erwähnen
war schon immer großer fan von anonymität. ich spielе halt gern’ versteckеn
wenig videos im petto und die, die ich hab’ sind exklusive meiner fresse
meine sk!lls gehen zu meinen lebzeiten an euch vorbei
ich bin john dillinger, chille relaxed direkt neben euch ohne, dass ihr’s peilt
wer rappt so perfekt passend auf ein 6/8tel
wer wenn nicht ich bildet die dinge, die du denkst, aber nie gedenkst zu sagen so fresh ab
nur weil ihre platten gold gehen, verdient das was die da labern lange noch kein lob
grandioses marketing macht das vermarktete angebot noch nicht dope
lass’ sie machen. lass’ sie einfach rennen in ihrem glänzenden hamsterrad
hamster haben lediglich ne lebenserwartung von 3 jahren – maximal
die die’s nicht geschafft haben, haben aufgehört zu rappen
rapper die es geschafft haben, haben nie wirklich aufgehört sich zu verschlechtern – im bestfall

strophe 2:

alter stell dir vor ich müsste rappen, um zu überleben und regelmäßig liefern
lamborghinis für die video-releases leasen, um die teenies zu bedienen plus
drei kleine heiße video-honeys, die kosten dreihundert pro kopf
um die zwei riesen kriegen die in amiland, nur so am rande, für den gleichen job
in der deutschrap-szene gern gesehen: schnelle schnitte, bisschen pyrotechnik
für die texte etliche vergleiche, um das eigentliche gestammel zu überdecken
beats aus rein rap-technischen zwecken mit geistlosem schreißdreck berappen
gang-member, die im hintergrund mit co2-mac-11s reimketten backen
gib dir des – die meinen echt, jemand sei nicht rap, gibt er seine zeilen nicht auf live-gigs und kleinfestivals zum besten, meine fresse echt jetz
seit 2003 schreib ich lines in einem beinahe greifbar realen style auf die zettel
meine texte sind zu weiten teilen nicht zu biten alter wetten
zeig mir einen rapper, der in zwei dekaden so wenig gerissen hat wie ich
und dennoch immer noch mit so viel biss spittet, als wär hip hop für ihn big business
der kein fick gibt auf das, was die online-welt von seinen songs hält
ich bin abseits – ein mann weg vom volk, doch von welt
strophe 3:

zwischenstand:
ich wollte euch nur wissen lassen, dass ich es noch kann
flow so flüssig, ich erinnere mich selber schon ein bisschen an big und big pun
mittlerweile bin ich älter als sie beide warn an ihrem todestag
aber eine line aus ready to die allein war einflussreicher als all meine zeilen vereint
scheiße. keine anfragen. keine gigs denn zu viel scham vor der menge
kein hit-track im repertoire, aber dennoch: nicht rappen würde daran nichts ändern
unterdessen sind doch andere untergrund-rapper mitunter nicht unbedingt besser
und dennoch verlangen sie ruhm für ihren dreck. dunning-kruger-effekt
die meisten finden meine alben ja ganz gut, meinen es sei halt was ganz anderes
zu akademisch, zu krankhaft, zu komplex zu viel substanzhaltiges
ich weiß nicht – nur weil du eine von meinen lines mal nicht bl!ckst, ist sie nicht gleich zu verstrickt
ich schreib nicht in rätseln, du bengel schreibst nur nicht mit
mein erfolg ist nebensächlich, doch nicht unerheblich
denn wär ich der einzige auf diesem planeten, würd’ ich mir zweimal überlegen, mir die zeit zum schreiben zu nehmen
doch meine musik zielt halt nicht darauf ab. es geht mir nicht darum ob sie viele hörer schafft
sondern darum, was sie mit den hörern, die ich habe macht

- lyricane

letras aleatórias

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