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letra de spiegelbild - schmeckt nach spüli

mein spiegelbild ist andern nicht egal
ganz normal war nie eine option für mich
mein spiegelbild ist andern nicht egal
ganz normal, ganz normal

ich halte mich fest an den bildern die du mir gibst
bilder von mir, bilder wie du mich liebst
wenn du mich anschaust siehst du erst eine frau, dann was komisches, dann nichts
ich hatte einen vergleich, ich weiß nur nicht wo er hingekommen ist
irgendwas mit äpfeln und birnen und ich bin eine mango
du wеißt nicht was ich meine, meinе finger tanzen tango
ich weiß dass du mich nicht ohne diese linse sehen kannst
die linse der gesellschaftlichen akzeptanz
die linse die sagt, mann, frau, trans?
ich muss mich immer zwischen diesen zwei fixpunkten erklären denen ich mich nicht verbunden fühle
ich bediene mich ihrer bilder um mich dir zu versichtbaren während ich mich selbst verwirre
ich bin nicht weder noch, ich bin nicht halb, ich bin nicht ganz
ich bin ich, aber im gespräch mit dir bin ich trans
ich bin nicht trans wenn ich im wald bin, trans ist eine beziehung zwischen uns die du miterstellst
ich bin nicht trans wenn ich ganz alleine bin mit mir selbst

ich nehms dir nicht persönlich übel, wir haben das ja alle gelernt und kriegens nicht wieder raus
aber es macht mich so wütend, wo kann ich hinschreien wenns mir vor all dem so graust
und wenn dann ein normaler sagt dass es mit nur egaler sein muss
wie andere mich sehen_verstehen_verdrehen
dann denk ich mir “so ein b-n-ler, fataler stuss”
und möchte einfach aufstehn, rausgehn, wiedersehn

schau, vergleiche sind scheiße, weil eins das nicht vergleichen kann
und trotzdem ziehe ich immer wieder die vergleiche ran
weil ich nicht weiß wie ichs dir sonst noch erklären kann

dass, wenn du mich siehst, von weiß zu weiß, du meine hautfarbe nicht wahrnimmst, weil sie als das neutrum gekennzeichnet wurde und das neutrum hat die macht
du glaubst nicht dass meine hautfarbe meinen charakter ausmacht
während bei einer person of colour rassistische normen dein denken bestimmen
und meines ja auch

und so, beziehungsweise ganz anders, aber irgendwie ähnlich ist das bei gender
du siehst die welt in frauen und männern
und dann komm ich und bin “was anderes”
bin “was ganz besonderes”
und weil ich das ständig erklären muss und will dass du’s verstehst
hast du das gefühl dass ich über nix anderes mehr red
wenn ich die worte nicht finde
dir zu beschreiben dass sich an meinem körper orte befinden
die sich nicht mit meinem ich verbinden und die mich anekeln
dann glaubst du ich muss nur mehr selbstliebe entwickeln

wenn ich dann sage dieses gefühl hat mir die gesellschaft antrainiert
indem sie meinen körper mit tausenden von bildern assoziiert
dann glaubst du ich müsse nur mehr drauf scheißen was andere denken
du kannst nicht sehen wie tief die dornen dieser bilder sich in uns versenken
du sagst ich müsse einfach nur rausgehen wie ich will, aber

mein spiegelbild ist andern nicht egal
ich sehe es täglich in den gesichtern fremder menschen
mein spiegelbild ist immer davon abhängig was ich mich heute trau
ganz normal, ganz genau

mein spiegelbild ist andern nicht egal
ganz normal, ganz normal
mein spiegelbild ist andern nicht egal
ganz normal, ganz normal

- schmeckt nach spuli

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